Entgiftungskuren gehörten in allen Kulturen zu den selbstverständlichsten Dingen der Welt. Im Christentum war dies traditionell die Fastenzeit vor Ostern. Dabei ging es nicht nur darum weniger zu essen oder etwas Gewicht zu verlieren, sondern vor allem um die Entgiftung und Entschlackung des Körpers zur Erhaltung der Gesundheit. Heute ist unsere Umwelt und damit die Nahrung viel mehr belastet als früher. Oft essen wir auch zuviel davon. Deshalb müssen wir heute mehr denn je regelmäßig Entgiftungsmaßnahmen ergreifen.

 Der menschliche Körper hat viele Möglichkeiten, die normalen Stoffwechselgifte auszuscheiden. Der Körper ist aber nicht auf die Entgiftung von Schwermetallen und großmolekularen Umweltgiften eingerichtet. Der hohe Anteil von Eiweißen in der Nahrung und das veränderte Darmmilieu belasten den ganzen Organismus und beeinträchtigen alle anderen Stoffwechselvorgänge. Dies wiederum verändert vor allem das Säure - Basen Milieu. Oft geraten Menschen z.B. nach einer Antibiotika Therapie in eine Phase der Schwäche, aus der sie sich nie wieder ganz erholen. Das ist ein Beleg dafür, dass sich das Milieu soweit verändert hat, dass eine Rückkehr in die Autoregulation ohne Unterstützung nicht mehr möglich ist.

Wir können überall beobachten, dass Vergiftung uns als ganzes Wesen erfasst. Lebenskraft, Vitalität, Lebensfreude und Herzlichkeit nehmen ab, sowie Toleranz und Großzügigkeit um den Herausforderungen des Lebens gelassen zu begegnen. Genau so verändert sich auch die Situation in unserem Körper. Unsere Ressourcen werden weniger, wir werden sauerer, mehr angespannt, reizbarer und empfindlicher. Eine Situation, die wir in der Regel mit mehr Konzentration und Anstrengung zu lösen versuchen.

Alle Gifte und Schlackenstoffe, die der Körper nicht ausscheiden kann, werden eingelagert. Sie können zu Entzündungen und Versteifungen führen. Betroffen davon sind z.B. Leber, Darm, Gelenke, Muskeln und Muskelansätze und das Nervengewebe. Im Labor werden oft erhöhte Leber-, Harnsäure- und Cholesterinwerte nachgewiesen.

Es hat keinen Sinn, diese Gifte aus den Speichern zu holen, wenn der Körper nicht besser damit umgehen kann als zuvor. Sehr oft liegt der Grund für die Einlagerung der Gifte darin, dass Organe oder Enzymsysteme ihre Entgiftungs- und Ausleitungsfunktion nicht mehr voll erfüllen konnten, weil sie schon lange geschwächt sind. Ganz häufige und bereits über lange Zeit belastende Gifte sind Stoffe aus Zahnfüllungen wie z.B. Amalgam.

Viele traditionelle Ausleitungsverfahren zielen auf die Giftmobilisation. Hat sich die Fähigkeit des Organismus nicht verbessert, werden Gifte, die nicht ausgeschieden werden können, in die Zirkulation gebracht und an einem anderen Ort wieder eingelagert. Niemals sollten Gifte in Bewegung gebracht werden, wenn nicht die Ausleitung sicher gestellt ist!

Bindung von Giften

Neuere Verfahren berücksichtigen, dass die mobilisierten Gifte auch gebunden werden müssen, so dass sie wirklich ausgeschieden werden können. Eine Rückvergiftung und damit neue oder größere Belastungen werden damit verhindert. Schon bei einem Verdacht auf erhebliche Belastungen muss die Ausleitung langsam vorgenommen werden. Auch müssen die geschwächten Systeme (Leber, Niere. Darm…) erst gestärkt und entlastet werden, da ansonsten viele Befindlichkeiten durch die Giftmobilisation noch verschlimmert werden.

Vorbereitung einer Entgiftung

Die Entgiftung ist erstmal eine zusätzliche Belastung für den Körper, darum sollten Sie sich vorbereiten. Klären Sie zuerst für sich: Warum wollen Sie entgiften? Ihr Ziel ist entscheidend für die jeweilige Entgiftungs-Methode, die entsprechend angewandt werden muss.

  • Entschlacken des Darms, weil Sie sich verstopft, zu dick, zu träge fühlen, oder weil die Haut unrein ist

  • Entgiften, weil Sie sich krank fühlen, oder krank sind

  • Entgiften, weil Sie z.B. Schwermetalle ausscheiden wollen

  • Entgiften, weil Sie Gelenkschmerzen, Entzündungen oder Versteifungen haben

  • Bisher hatten viele Therapien keinen Erfolg. Dabei wurden oft Gifte mobilisiert, die nicht ausgeschieden wurden. Damit verschlechterte sich die Situation.

Wichtig ist die Entlastung des Verdauungstraktes durch leicht bekömmliche, gesunde, natürliche Nahrung. Gönnen Sie sich Ruhe beim Essen und kauen Sie gut. Nur 3mal am Tag nicht zu viel essen mit einem Abstand von ca. 5 Stunden, am Abend nicht zu spät. Salat und frisches Obst zu den Mahlzeiten und nach den Mahlzeiten gären im Magen und führen zu Völlegefühl, Blähungen, Fuselalkohol. Dadurch belasten sie Ihre Verdauung und sind müde.

 

Bei der Verdauung von Eiweißen, besonders Fleisch, wird immer Ammoniak gebildet. Das ist ein Stoffwechselgift, das 1000mal giftiger als Alkohol ist. Ein gesunder Dickdarm kann das Ammoniak in ungiftige Ammoniumsalze umwandeln und direkt ausscheiden. Sonst muss die Leber das Ammoniak umwandeln und die Stoffe werden über die Nieren ausgeschieden. D.h. damit werden Leber und Nieren mit den täglichen Mahlzeiten so stark belastet, dass eine weitere Entgiftungsarbeit schon nicht mehr möglich ist.

Bevor Sie mit der eigentlichen Entgiftungskur beginnen, ist die Entfernung von Schlackenstoffen und Giften aus dem Blut durch einen Aderlass nach Hildegard von Bingen (Ausgabe Juwel Okt./Nov.) sehr hilfreich. Dadurch kann das Blut die mobilisierten Gifte wieder besser abtransportieren.

Die Entgiftungskur

Es bieten sich viele Produkte an für die entsprechenden Ziele. Beginnen Sie mit Produkten, die ausschließlich Giftstoffe binden, z.B. Heilerde oder Produkte aus Zeolithe. Beide funktionieren wie ein Schwamm, der die Gifte aufsaugt und dauerhaft bindet. Der Organismus nimmt diese Stoffe nicht auf und scheidet sie über den Stuhl wieder aus. Bleiben Sie solange dabei, bis Sie eine deutliche Entlastung fühlen. Nehmen Sie diese Produkte weiter und beginnen langsam und wachsam mit der Mobilisation. Hauptkriterium ist Ihre Vitalität.

Es gibt fertige Entgiftungskuren, und es gibt viele einzelne Produkte aus Algen, Pilzen, Mineralien, Vitaminen, hoch dosierten Pflanzen- und Gemüseextrakten, Säften und Pulver aus Getreidegras.

Sie haben Erfolg, wenn Sie die Verdauung entlasten, das Blut durch Aderlass reinigen, freie Gifte binden und dann erst behutsam Gifte mobilisieren, binden und ausscheiden.